Sie kommen nach Hause, nichtsahnend. Und stehen im Chaos. Schränke durchwühlt, CDs, Papiere und sogar die Unterwäsche verstreut. Das Bargeld, I-Pad und Laptop sind verschwunden. Ebenso die Goldkette mit dem Rubin, ein Erbstück der Großmutter.
Die meisten Menschen verdrängen diese Situation und kümmern sich erst um Einbruchschutz, wenn Sie selber Opfer geworden sind oder ein Einbruch in der Nachbarschaft verübt wurde.
„My home is my castle”, dieses sichere Gefühl im eigenen Zuhause ist nach einem Einbruch in der Regel verschwunden. Schock, Verunsicherung, Ohnmacht und Angst sind meist gravierender als der materielle Verlust. Doch Sie können vorbeugen: Mit Sicherheitstechnik und richtigem Verhalten, sagt die Präventionsstelle der Polizei.
Zunächst die Fakten. Die Polizei unterscheidet zwischen den „Gelegenheits- und Spontantätern“ und den „Profis“. Die Gelegenheits- und Spontantäter sind für 80 Prozent aller Einbrüche verantwortlich. Dieser Tätertyp hat zwar die Einbruchs-Absicht, jedoch bisher kein konkretes Objekt ausgesucht. Er nutzt die Gelegenheit, wenn scheinbar niemand zu Hause ist. Er möchte keine Bewohner treffen und mit einfachem Werkzeug wie beispielsweise einem Schraubenzieher schnell irgendwo rein und wieder raus.
„Aufhebeln“ ist deshalb die am meisten genutzte Methode der Einbrecher. Was kann Ihr Gegenmittel sein? Bauen Sie Fenster und Balkontüren mit Pilzkopfverriegelungen ein und bringen Sie Aufschraub-Sicherungen an. Beliebt ist auch das Durchstechen der Glasdichtung, um den Fenster- oder Terrassentürgriff zu erreichen. Pech hat der Einbrecher, wenn Sie mit einem abschließbaren Griff vorgesorgt haben. Der kleine Schlüssel sollte natürlich nicht im Schloss stecken. Die sogenannte Flippermethode, bei der die Tür beispielsweise mit einer Kreditkarte geöffnet wird, funktioniert nur, wenn die Tür lediglich ins Schloss gezogen wurde. Also: Schließen Sie bitte ab! Außerdem einleuchtend: Gekippte Fenster und Balkontüren sind bekannterweise die ultimative Einladung an die Einbrecher.
Bevor Sie loslegen und Ihr Haus sicherer machen, analysieren Sie zuerst die individuellen Schwachstellen. Generell gilt: Alle Gebäudeöffnungen, die der Einbrecher ohne weitere Hilfsmittel erreichen kann, sollten mit mechanischem Einbruchschutz gesichert werden. Das betrifft besonders das Erdgeschoss, Souterrain und Keller, aber auch Öffnungen im Obergeschoss, die erklettert werden können. Leitern, Mülltonnen, Fallrohre und Balkone sind beliebte Kletterhilfen.
Wenn Sie meinen, „das brauch ich alles nicht. Bei mir ist eh nichts zu holen“, kann ich (und die Polizei) Ihnen sagen: „Das weiß aber der Einbrecher nicht“. Und ein Handy, Laptop und etwas Schmuck besitzen Sie bestimmt, oder?
Während Sie am Strand liegen oder in den Alpen klettern, sollte Ihr Haus einen bewohnten Eindruck vermitteln. Lassen Sie von netten Menschen den Briefkasten leeren und die Balkonblumen gießen. Über Zeitschaltuhren können Sie das möglichst helle Licht und die elektrischen Jalousien zu unregelmäßigen Zeiten steuern. Verstecken Sie Haus- und Wohnungsschlüssel nie außerhalb der Wohnung. Einbrecher kennen jedes Versteck.
Einbrecher kommen übrigens selten in der Nacht, denn sie wollen ja keine Bewohner antreffen. Und wenn Sie doch mal einen Einbrecher auf frischer Tat ertappen, rät die Polizei, nicht den Helden zu spielen. Lassen Sie den Täter unbehelligt, rufen Sie sofort 110 und geben Sie eine möglichst genaue Beschreibung des Täters durch.